dpkg

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Version: 2010\-06\-02 (ubuntu - 25/10/10)

Autres sections - même nom

Section: 1 (Commandes utilisateur)

NAME

dpkg - Paketverwalter für Debian

ÜBERSICHT

dpkg [Optionen] Aktionen

WARNUNG

Dieses Handbuch ist für Benutzer gedacht, die die Kommandozeilenoptionen und Paketzustände von dpkg detaillierter verstehen wollen, als durch dpkg --help beschrieben ist.

Es sollte nicht von Paketbetreuern verwendet werden, die verstehen wollen, wie dpkg ihr Paket installieren wird. Die Beschreibung von den Tätigkeiten von dpkg beim Installieren und Entfernen von Paketen ist besonders unzulänglich.

BESCHREIBUNG

dpkg ist ein Werkzeug, um Debian-Pakete zu installieren, zu bauen und zu verwalten. Die primäre und benutzerfreundlichere Oberfläche für dpkg ist aptitude(1). dpkg selbst wird komplett über Kommandozeilenoptionen gesteuert, die aus genau einer Aktion und Null oder mehreren Optionen bestehen. Der Aktionsparameter teilt dpkg mit, was zu tun ist, und die Optionen steuern die Aktionen in irgendeiner Weise.

dpkg kann auch als Oberfläche für dpkg-deb(1) verwendet werden. Die folgenden Aktionen gehören zu dpkg-deb, und wenn sie angetroffen werden, startet dpkg einfach dpkg-deb mit den übergebenen Parametern:

     -b, --build,
     -c, --contents,
     -I, --info,
     -f, --field,
     -e, --control,
     -x, --extract,
     -X, --vextract und
     --fsys-tarfile.
 
Bitte lesen Sie dpkg-deb(1) für weitere Informationen über diese Aktionen.

INFORMATIONEN ÜBER PAKETE

dpkg verwaltet einige nützliche Informationen über verfügbare Pakete. Die Informationen sind in drei Klassen unterteilt: Status, Auswahlstatus und Schalter. Diese Werte sind hauptsächlich zur Änderung durch dselect gedacht.

PAKETZUSTÄNDE

nicht-installiert
Das Paket ist nicht auf Ihrem System installiert.
Config-Dateien
Nur die Konfigurationsdateien des Pakets existieren auf dem System.
halb-installiert
Die Installation des Paketes wurde begonnen, aber aus irgendeinem Grund nicht abgeschlossen.
entpackt
Das Paket ist entpackt, aber nicht konfiguriert.
halb-konfiguriert
Das Paket ist entpackt und die Konfiguration wurde begonnen, aber aus irgendeinem Grund nicht abgeschlossen.
triggers-awaited
Das Paket erwartet Trigger-Verarbeitung durch ein anderes Paket.
triggers-pending
Das Paket wurde getriggert.
installiert
Das Paket ist entpackt und konfigurierte korrekt.

PAKETAUSWAHL-STATUS

installiere
Das Paket ist zur Installation ausgewählt.
halten
Ein Paket, das mit halten markiert ist, wird von dpkg nicht behandelt, es sei denn Sie erzwingen dies mit der Option --force-hold.
deinstalliere
Das Paket ist zur Deinstallation ausgewählt (d.h. wir wollen alle Dateien außer den Konfigurationsdateien entfernen).
vollständig löschen
Das Paket ist zum vollständigen Löschen (»purge«) ausgewählt (d.h. wir wollen alle Dateien inklusive der Konfigurationsdateien entfernen).

PAKET-SCHALTER

Neuinst. notw
Ein mit Neuinst. notw markiertes Paket ist defekt und muss erneut installiert werden. Diese Pakete können nicht entfernt werden, es sei denn, Sie erzwingen dies mit der Option --force-remove-reinstreq.

AKTIONEN

-i, --install Paketdatei...
Installiere das Paket. Falls die --recursive oder -R-Option angegeben ist, muss sich Paketdatei stattdessen auf ein Verzeichnis beziehen.

Die Installation besteht aus folgenden Schritten:

1. Extrahiere die Steuerdateien aus dem neuen Paket.

2. Falls eine andere Version des gleichen Pakets vor der der neuen Installation installiert war, dann führe das prerm-Skript des alten Paketes aus.

3. Führe das preinst-Skript aus, falls dies vom Paket bereitgestellt wird.

4. Entpacke die neuen Dateien und sichere gleichzeitig die alten Dateien, so dass diese, falls etwas schief geht, wiederhergestellt werden können.

5. Falls eine andere Version des gleichen Pakets vor der der neuen Installation installiert war, dann führe das postrm-Skript des alten Paketes aus. Beachten Sie, dass dieses Skript nach dem preinst-Skript des neuen Pakets ausgeführt wird, da neue Dateien zeitgleich zu der Entfernung alter Dateien geschrieben werden.

6. Konfiguriere das Paket. Lesen Sie --configure für detaillierte Informationen wie dies geschieht.

--unpack Paketdatei ...
Entpacke das Paket, aber konfiguriere es nicht. Falls die --recursive oder -R-Option angegeben ist, muss sich Paketdatei stattdessen auf ein Verzeichnis beziehen.
--configure Paket ...|-a|--pending
Konfiguriert ein entpacktes aber noch nicht konfiguriertes Paket. Falls -a oder --pending anstelle von Paket angegeben ist, werden alle entpackten aber nicht konfigurierten Pakete konfiguriert.

Um ein Paket zu rekonfigurieren, dass bereits konfiguriert wurde, verwenden Sie stattdessen den Befehl dpkg-reconfigure(8).

Die Konfiguration besteht aus folgenden Schritten:

1. Entpacke die Conffiles und sichere gleichzeitig die alten Conffiles, so dass diese, falls etwas schief geht, wiederhergestellt werden können.

2. Führe das postinst-Skript aus, falls dies vom Paket bereitgestellt wird.

--triggers-only Paket...|-a|--pending
Verarbeite nur Trigger. Alle ausstehenden Trigger werden verarbeitet. Falls Paketnamen übergeben werden, werden nur die Trigger dieser Pakete verarbeitet, jedes genau einmal wo notwendig. Die Verwendung dieser Option kann Pakete in die unzulässigen Stati triggers-awaited und triggers-pending bringen. Durch die Ausführung von »dpkg --configure --pending« kann dies später behoben werden.
-r, --remove, -P, --purge Paket ...|-a|--pending
Entferne ein installiertes Paket. -r oder --remove entfernen alles außer Conffiles. Dies könnte die Rekonfiguration vermeiden, falls das Paket später wieder reinstalliert wird. (Conffiles sind die Konfigurationsdateien, die in der debian/conffiles-Steuerdatei aufgeführt sind). -P oder --purge entfernt alles, auch Conffiles. Falls -a oder --pending anstatt eines Paketnamens angegeben werden, dann werden alle Pakete, die entpackt aber zur Entfernung oder vollständigen Löschung in der Datei /var/lib/dpkg/status markiert sind, entfernt beziehungsweise vollständig gelöscht. Hinweis: Einige Konfigurationsdateien können dpkg nicht bekannt sein, da sie separat durch die Konfigurationsskripte angelegt und verwaltet werden. In diesem Fall wird dpkg sie nicht selbst entfernen sondern das Skript postrm (das von dpkg aufgerufen wird) des Pakets muss sich während des vollständigen Löschens um das Entfernen kümmern.

Entfernung eines Paketes besteht aus den folgenden Schritte:

1. Führe das prerm-Skript aus

2. Entferne die installierten Dateien

3. Führe das postrm-Skript aus

--update-avail, --merge-avail Packages-Datei
Aktualisiere dpkgs und dselects Verständnis darüber, welche Pakete verfügbar sind. Mit der Aktion --merge-avail wird alte Information mit der Information aus der Packages-Datei zusammengeführt. Mit der Aktion --update-avail wird die alte Information durch die Information aus der Packages-Datei ersetzt. Die mit Debian vertriebene Packages-Datei heißt einfach Packages. dpkg hält seine Aufzeichnungen über die verfügbaren Pakete in /var/lib/dpkg/available.

Ein einfacher Befehl, um die Datei available in einem Rutsch zu holen und zu aktualisieren ist dselect update. Beachten Sie, dass diese Datei nahezu nutzlos ist, falls Sie nicht dselect sondern eine APT-basierte Oberfläche verwenden: APT verfügt über sein eigenes System, die verfügbaren Pakete zu überwachen.

-A, --record-avail Paketdatei ...
Aktualisiere mit den Informationen aus dem Paket Paketdatei dpkgs und dselects Verständnis darüber, welche Pakete verfügbar sind. Falls die --recursive oder -R-Option angegeben ist, muss sich Paketdatei stattdessen auf ein Verzeichnis beziehen.
--forget-old-unavail
Jetzt veraltet und ohne Funktion, da dpkg automatisch nicht installierte nicht verfügbare Pakete vergisst.
--clear-avail
Lösche die existierenden Informationen darüber, welche Pakete verfügbar sind.
-C, --audit
Suche nach Pakete, die in Ihrem System nur teilweise installiert wurden. dpkg wird Vorschläge machen, was mit ihnen geschehen soll, um sie in Funktion zu bringen.
--get-selections [Paket-Name-Muster...]
Hole Liste von Paketauswahlen und schreibe sie auf die Standardausgabe. Ohne Muster werden nicht-installierte Pakete (d.h. solche, die vorher »vollständig gelöscht« wurden) werden nicht angezeigt.
--set-selections
Setze die Paketauswahl durch Einlesen einer Datei von der Standardeingabe. Diese Datei sollte im Format »<Paket> <Zustand>« sein, wobei Zustand einer aus »install«, »hold«, »deinstall« oder »purge« ist. Leerzeilen und Kommentarzeilen (beginnend mit »#«) sind auch erlaubt.
--clear-selections
Setze den erbetenen Zustand von jedem nicht-essenziellen Paket auf »Deinstallation«. Dies ist dazu gedacht, direkt vor --set-selections verwendet zu werden, um jedes Paket, dass nicht in der Liste von --set-selections vorkommt, zu deinstallieren.
--yet-to-unpack
Sucht nach Paketen dir zur Installation ausgewählt wurden, die aber aus irgendeinem Grund noch nicht installiert wurden.
--print-architecture
Gebe die Architektur der Pakete aus, die dpkg installiert (beispielsweise »i386«).
--compare-versions Ver1 Op Ver2
Vergleiche Versionsnummern, wobei Op ein binärer Operator ist. dpkg liefert Erfolg (Nullergebnis) falls die angegebene Bedingung erfüllt ist und einen Fehler (nicht-Null-Ergebnis) andernfalls. Es gibt zwei Gruppen von Operatoren, die sich in der Behandlung von leeren Ver1 oder Ver2 unterscheiden. Die folgenden behandeln leere Versionen als jünger als jede andere Version: lt le eq ne ge gt. Die folgenden behandeln eine leere Version als älter als jede Version: lt-nl le-nl ge-nl gt-nl. Die folgenden sind nur aus Kompatibilität mit der Steuerdateisyntax bereitgestellt: < << <= = >= >> >.
--command-fd <n>
Akzeptiert eine Reihe von Befehlen an Eingabe-Dateideskriptor <n>. Hinweis: Zusätzliche auf der Kommandozeile und durch diesen Dateideskriptor gesetzte Optionen werden nicht für nachfolgende Befehle, die im gleichen Lauf ausgeführt werden, zurückgesetzt.
--help
Zeige eine kurze Hilfenachricht an.
--force-help
Gebe Hilfe über die --force-Sache-Optionen.
-Dh, --debug=help
Gib Hilfe über Debugging-Optionen.
--version
Zeige dpkg Versionsinformationen an.
dpkg-deb-Aktionen
Lesen Sie dpkg-deb(1) für weitere Informationen über die folgenden Aktionen.
 -b, --build Verzeichnis [Archiv|Verzeichnis]
     Baue ein deb-Paket.
 -c, --contents Archiv
     Liste den Inhalt eines deb-Paketes auf.
 -e, --control Dateiname [Verzeichnis]
     Extrahiere Steuerinformationen von einem Paket.
 -x, --extract Archiv Verzeichnis
     Extrahiere die vom Paket enthaltenen Dateien.
 -f, --field Archiv [Steuerfeld] ...
     Zeige das/die Steuerfeld(er) eines Paketes an.
 --fsys-tarfile Archiv
     Zeige die von einem Debian-Paket enthaltene Dateisystem-Tardatei an.
 -I, --info Archiv [Steuerdatei]
     Zeige Informationen über ein Paket.
 
dpkg-query-Aktionen
Lesen Sie dpkg-query(1) für weitere Informationen über die folgenden Aktionen.
 
 -l, --list Paketnamen-Muster ...
     Liste auf das übergebene Suchmuster passende Pakete auf.
 -s, --status Paketname ...
     Berichte den Status des spezifizierten Pakets.
 -L, --listfiles Paketname ...
     Liste die aus Paketname auf Ihrem System installierten Dateien auf.
 -S, --search Dateinamen-Suchmuster ...
     Suche nach einem Dateinamen in installierten Paketen.
 -p, --print-avail Paketname
     Zeige Details über Paketname, wie in /var/lib/dpkg/available
     gefunden. Benutzer von APT-basierten Oberflächen sollten stattdessen
     apt-cache show Paketname verwenden.
 

OPTIONEN

Alle Optionen können auf der Kommandozeile, in der dpkg-Konfigurationsdatei /etc/dpkg/dpkg.cfg oder in den Dateien im Konfigurationsverzeichnis /etc/dpkg/dpkg.cfg.d/ angegeben werden. Jede Zeile in der Konfigurationsdatei ist entweder eine Option (exakt die gleiche wie die Befehlszeilenoption nur ohne führende Gedankenstriche) oder ein Kommentar (falls sie mit # beginnt).
--abort-after=Zahl
Ändere nach wie vielen Fehlern dpkg abbrechen wird. Der Standardwert ist 50.
-B, --auto-deconfigure
Wenn ein Paket entfernt wird besteht die Möglichkeit, dass ein anderes installiertes Paket von dem entfernten Paket abhängt. Die Angabe dieser Option führt zur automatischen Dekonfiguration des Paketes, das von dem entfernten Paket abhängt.
-DOktal, --debug=Oktal
Schalte Debugging ein. Oktal wird durch bitweise Oder-Verknüpfung der gewünschten Werte von der nachfolgenden Liste gebildet (beachten Sie, dass sich diese Werte in zukünftigen Veröffentlichungen verändern können). -Dh oder --debug=help zeigen diese Debugging-Werte an.


  Nummer  Beschreibung
      1   Allgemein hilfreiche Fortschrittsinformationen
      2   Aufruf und Status der Betreuerskripte
     10   Ausgabe für jede verarbeitete Datei
    100   Umfangreiche Ausgabe für jede verarbeitete Datei
     20   Ausgabe für jede Konfigurationsdatei
    200   Umfangreiche Ausgabe für jede Konfigurationsdatei
     40   Abhängigkeiten und Konflikte
    400   Umfangreiche Abhängigkeiten/Konflikte-Ausgabe
  10000   Trigger-Aktivierung und -Verarbeitung
  20000   Umfangreiche Ausgabe bezüglich Trigger
  40000   Alberne Menge an Ausgabe bezüglich Trigger
   1000   Umfangreiches Gelaber beispielsweise über das dpkg/info-Verzeichnis
   2000   Verrückte Mengen an Gelaber

--force-Sachen, --no-force-Sachen, --refuse-Sachen

Erzwinge oder verweigere (no-force und refuse bedeuten das gleiche) bestimmte Sachen. Sachen ist eine Komma-separierte Liste von Dingen, die im folgenden beschrieben sind. --force-help zeigt eine Nachricht an, die diese beschreibt. Mit (*) markierte Dinge werden standardmäßig erzwungen.

Warnung. Diese Optionen sind hauptsächlich für den Einsatz durch Experten gedacht. Der Einsatz ohne komplettes Verständnis der Effekte kann Ihr gesamtes System zerstören.

all: Schaltet alle »force«-Optionen ein (oder aus).

downgrade(*): Installiere ein Paket, selbst wenn eine neuere Version davon bereits installiert ist.

Warnung: Derzeit führt Dpkg keine Abhängigkeitsüberprüfung bei der Installation älterer Versionen (als bereits installiert) durch (sog. Downgrade) und wird Sie daher nicht warnen, falls dadurch die Abhängigkeit eines anderen Pakets nicht mehr erfüllt ist. Dies kann ernsthafte Seiteneffekte haben, ein Downgrade einer essenziellen Systemkomponente kann Ihr gesamtes System unbrauchbar machen. Verwenden Sie diese Option mit Vorsicht.

configure-any: Konfiguriere auch jedes entpackte, aber unkonfigurierte Paket von dem das aktuelle Paket abhängt.

hold: Verarbeite auch Pakete, die mit »halten« markiert sind.

remove-reinstreq: Entferne ein Paket, selbst falls es defekt ist und zur Neuinstallation markiert ist. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass Teile des Pakets auf dem System bleiben und von dpkg vergessen werden.

remove-essential: Entferne, selbst falls das Paket als essenziell betrachtet wird. Essenzielle Pakete enthalten hauptsächlich sehr grundlegende Unix-Befehle. Diese zu entfernen kann dazu führen, dass das gesamte System nicht mehr arbeitet - verwenden Sie diese Option daher mit Vorsicht.

depends: Verwandle alle Abhängigkeitsprobleme in Warnungen.

depends-version: Ignoriere Versionen bei der Prüfung von Abhängigkeiten.

breaks: Installiere, selbst falls dies ein anderes Paket beschädigt.

conflicts: Installiere, selbst wenn es mit einem anderen Paket in Konflikt steht. Dies ist gefährlich, da dies gewöhnlich dazu führt, dass einige Dateien überschrieben werden.

confmiss: Installiere immer ein fehlendes Conffile. Dies ist gefährlich, da es bedeutet, dass eine Änderung (die Entfernung) an der Datei nicht erhalten wird.

confnew: Falls eine Conffile modifiziert wurde, installiere immer die neue Version ohne Rückfrage, es sei denn, --force-confdef ist ebenfalls angegeben, in welchem Falle die Standardaktion bevorzugt wird.

confold: Falls eine Conffile modifiziert wurde, behalte immer die alte Version ohne Rückfrage, es sei denn, --force-confdef ist ebenfalls angegeben, in welchem Falle die Standardaktion bevorzugt wird.

confdef: Falls eine Conffile verändert wurde, wähle immer die Standardaktion. Falls es keine Standardaktion gibt, halte an um den Benutzer zu fragen, es sei denn, --force-confnew oder --force-confold sind ebenfalls angegeben, in welchem Falle dies verwendet wird, um die letztendliche Aktion zu bestimmen.

confask: Falls eine Conffile verändert wurde, biete immer an, sie durch die Version aus dem Paket zu ersetzen, selbst falls sich die Version in dem Paket nicht geändert hat. Falls auch einer von --force-confmiss, --force-confnew, --force-confold oder --force-confdef angegeben wird, wird sie dazu verwandt, die letztendliche Aktion zu ermitteln.

overwrite: Überschreibe die Datei aus einem Paket mit einer Datei aus einem anderen Paket.

overwrite-dir Überschreibe das Verzeichnis aus einem Paket mit einer Datei aus einem anderen Paket.

overwrite-diverted: Überschreibe eine umgeleitete (»diverted«) Datei mit einer nicht umgeleiteten.

architecture: Verarbeite sogar Pakete mit der falschen Architektur.

bad-path: Im PATH fehlen wichtige Programme, daher sind Probleme wahrscheinlich.

not-root: Versuche Sachen zu (de)installieren, selbst falls nicht root.

bad-verify: Installiere ein Paket selbst wenn die Authentizitätsprüfung fehlschlägt.

--ignore-depends=Paket,...
Ignoriere Abhängigkeitsüberprüfungen für ein bestimmtes Paket (tatsächlich wird die Überprüfung durchgeführt, aber nur Warnungen über Konflikte werden angezeigt, sonst nichts).
--new, --old
Wähle das alte oder neue Binärpaketformat. Dies ist eine dpkg-deb(1)-Option.
--nocheck
Lese oder überprüfe den Inhalt der Steuerdatei beim Paketbau nicht. Dies ist eine dpkg-deb(1)-Option.
--no-act, --dry-run, --simulate
Erledige alles, was gemacht werden soll, aber schreibe keine Änderungen. Dies wird verwendet um zu sehen, was mit der spezifizierten Änderung passieren würde ohne tatsächlich etwas zu modifizieren.

Stellen Sie sicher, dass --no-act vor dem Aktions-Parameter steht, oder Sie könnten mit unerwünschten Ergebnissen enden. (Beispielsweise wird dpkg --purge foo --no-act zuerst das Paket foo bereinigen und dann versuchen, das Paket --no-act zu bereinigen, obwohl Sie wahrscheinlich davon ausgingen, dass tatsächlich gar nichts passieren sollte)

-R, --recursive
Behandle rekursiv alle regulären Dateien, die auf das Muster *.deb passen und im angegeben Verzeichnis sowie allen Unterverzeichnis liegen. Dies kann mit den Aktionen -i, -A, --install, --unpack und --avail verwendet werden.
-G
Installiere ein Paket nicht, falls bereits eine neuere Version des gleichen Paketes installiert ist. Dies ist ein Alias für --refuse-downgrade.
--admindir=Verz
Ändere das voreingestellte administrative Verzeichnis (standardmäßig /var/lib/dpkg), in dem viele Dateien liegen, die Informationen über den Status von installierten und deinstallierten Pakete usw. liegen.
--instdir=Verz
Ändere das voreingestellte Installationsverzeichnis. Dieses Verzeichnis gibt an, wo Pakete installiert werden. instdir (standardmäßig /) ist auch das Verzeichnis, das an chroot(2) vor dem Aufruf der Installationsskripte des Paketes übergeben wird, was bedeutet, dass die Skripte instdir als ein Wurzelverzeichnis sehen.
-root=Verz
Durch Ändern von root wird instdir auf Verz und admindir auf Verz/var/lib/dpkg geändert.
-O, --selected-only
Bearbeite nur die Pakete, die zur Installation ausgewählt sind. Die eigentliche Markierung erfolgt mit dselect oder durch dpkg, wenn es Pakete bearbeitet. Beispielsweise wird ein Paket bei der Entfernung als »zur Deinstallation ausgewählt« markiert.
-E, --skip-same-version
Installiere das Paket nicht, falls die gleiche Version des Pakets bereits installiert ist.

--pre-invoke=Befehl
--post-invoke=Befehl

Setzt einen Aufruf-Hook Befehl, der via »sh -c« vor oder nach dem Dpkg-Aufruf der Dpkg-Aktionen unpack, configure, install, triggers-only, remove und purge ausgeführt wird. Diese Option kann mehrfach angegeben werden. Die Reihenfolge der Optionen wird erhalten, wobei Einträge aus den Konfigurationsdateien Vorrang einnehmen. Die Umgebungsvariable DPKG_HOOK_ACTION wird für die Hooks auf die aktuelle Dpkg-Aktion gesetzt. Hinweis: Oberflächen könnten Dpkg mehrere Male pro Ausführung aufrufen, wodurch die Hooks öfter als erwartet ausgeführt werden könnten.

--path-exclude=Glob-Muster
--path-include=Glob-Muster

Setzt Glob-Muster als Pfadfilter, entweder durch Ausschluss oder durch Wiedereinschluss vorher ausgeschlossener Pfade, die während der Installation auf bestimmte Muster passen.
Warnung: Beachten Sie, dass abhängig von den ausgeschlossenen Pfaden Sie Ihr System komplett beschädigen könnten. Verwenden Sie dies daher vorsichtig.
Das Glob-Muster kann die gleichen Platzhalter wie in der Shell verwenden, wobei »*« auf eine beliebige Folge von Zeichen, auch dem Leerzeichen und »/«, passt. Beispielsweise passt »/usr/*/READ*« auf »/usr/share/doc/package/README«. Wie gewöhnlich passt »?« auf ein einzelnes Zeichen (wieder auch auf »/«). Und »[« beginnt eine Zeichenklasse, die eine Liste von Zeichen, Bereiche und Komplemente enthalten kann. Lesen Sie glob(7) für detaillierte Informationen über das Globben. Hinweis: Aktuelle Implementierungen könnten mehr Verzeichnisse und symbolische Links als benötigt wieder einschließen. Um auf der sicheren Seite zu sein und in der Zukunft mögliche Entpackfehler zu vermeiden, könnte dies durch zukünftige Arbeiten behoben werden.
Dies kann dazu verwandt werden, alle Pfade außer bestimmten zu entferen, ein typischer Fall lautet:
 --path-exclude=/usr/share/doc/*
 --path-include=/usr/share/doc/*/copyright
 

Hiermit werden alle Dokumentationsdateien (außer den Copyright-Dateien) entfernt.

Diese zwei Optionen können mehrfach angegeben und miteinander verschachtelt werden. Beide werden in der angegebenen Reihenfolge ausgewertet, wobei die letzte Regel, die auf eine Datei passt, die Entscheidung fällt.

--status-fd n
Schicke maschinenlesbare Paketstatus- und Fortschrittsinformationen an den Dateideskriptor n. Diese Option kann mehrfach angegeben werden. Die Information besteht typischerweise aus einem Datensatz pro Zeile in folgendem Format:
status: Paket: Status
Paketstatus geändert; Status entsprechend der Statusdatei.
status: Paket : error : ausführliche-Fehlermeldung
Ein Fehler ist aufgetreten. Unglücklicherweise kann zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Informationen ausführliche-Fehlermeldung Zeilenumbrüche enthalten. In Standorteinstellungen (»locales«), in denen Übersetzer sorgfältig gearbeitet haben, wird allerdings jeder Zeilenumbruch von einem Leerzeichen gefolgt.
status: Datei : conffile-prompt : »echt-alt« »echt-neu« benutzer-edit dist-edit
Dem Benutzer wird eine Conffile-Frage gestellt.
processing: Stufe: Paket
Versandt genau bevor eine Verarbeitungsstufe beginnt. Stufe ist eine der folgenden: upgrade, install (beide werden vor dem Entpacken versandt), configure, trigproc, disappear, remove, purge.
--log=Dateiname
Protokolliere Statusänderungsaktualisierungen und -Aktionen in Dateiname anstatt in die Standard-Datei /var/log/dpkg.log. Falls diese Option mehrfach übergeben wird, wird der letzte Dateiname verwendet. Protokollnachrichten sind von der Form »JJJJ-MM-TT HH:MM:SS status <Zustand> <Pkt> <installierte-Version>« für Statusänderungsaktualisierungen; »JJJJ-MM-TT HH:MM:SS <Aktion> <Pkt> <installierte-Version> <verfügbare-Version>« für Aktionen, wobei <Aktion> entweder install, upgrade, remove oder purge ist; und »YYYY-MM-DD HH:MM:SS conffile <Dateiname> <Entscheidung>« für Conffile-Änderungen ist, wobei <Entscheidung> entweder install oder keep ist.
--no-debsig
Versuche nicht, Paketsignaturen zu überprüfen.
--no-triggers
Führe keine Trigger in diesem Durchlauf aus (Aktivierungen werden dennoch aufgezeichnet). Falls dies mit --configure Paket oder --triggers-only Paket verwandt wird, wird das Postinst des benannten Pakets dennoch ausgeführt, selbst falls nur ein Trigger-Lauf notwendig ist. Die Verwendung dieser Option kann Pakete in die unzulässigen Stati triggers-awaited und triggers-pending bringen. Durch die Ausführung von »dpkg --configure --pending« kann dies später behoben werden.
--triggers
Annulliert ein vorheriges --no-triggers.

DATEIEN

/etc/dpkg/dpkg.cfg
Konfigurationsdatei mit Standardeinstellungen der Optionen.
/var/log/dpkg.log
Standard-Protokolldatei (lesen Sie /etc/dpkg/dpkg.cfg(5) und die Option --log).

Die anderen unten aufgeführten Dateien sind in ihrem Standardverzeichnis, lesen Sie den Text zur Option --admindir um zu sehen, wie sie den Ort dieser Dateien ändern können.

/var/lib/dpkg/available
Liste der verfügbaren Pakete.
/var/lib/dpkg/status
Statusse der verfügbaren Pakete. Diese Datei enthält Informationen darüber, ob ein Paket zur Entfernung markiert ist oder nicht, ob es installiert ist oder nicht usw. Lesen Sie den Abschnitt INFORMATIONEN ÜBER PAKETE für weitere Informationen.

Die Statusdatei wird täglich nach /var/backups gesichert. Dies kann hilfreich sein, falls sie aufgrund von Problemen mit dem Dateisystem verloren gegangen oder beschädigt worden ist.

Die folgenden Dateien sind Komponenten von Binärpaketen. Lesen Sie deb(5) für weitere Informationen über sie:

control
conffiles
preinst
postinst
prerm
postrm

UMGEBUNG

HOME
Falls gesetzt wird dpkg es als das Verzeichnis verwenden, aus dem die benutzerspezifische Konfigurationsdatei gelesen wird.
TMPDIR
Falls gesetzt wird dpkg es als das Verzeichnis verwenden, in dem temporäre Dateien und Verzeichnisse erstellt werden.
PAGER
Das Programm, das dpkg ausführen wird, wenn es die Conffiles anzeigt.
SHELL
Das Programm, das dpkg ausführen wird, wenn es eine neue Shell startet.
COLUMNS
Setzt die Anzahl von Spalten die dpkg verwenden soll, wenn es formatierten Text anzeigt. Derzeit nur von -l verwendet.
DPKG_SHELL_REASON
Wird von dpkg auf der Shell, die von der Conffile-Eingabeaufforderung gestartet wird, um die Situation zu analysieren, gesetzt. Derzeit gültiger Wert: conffile-prompt.
DPKG_CONFFILE_OLD
Wird von dpkg auf der Shell, die von der Conffile-Eingabeaufforderung gestartet wird, um die Situation zu analysieren, gesetzt. Enthält den Pfad zu der alten Conffile.
DPKG_CONFFILE_NEW
Wird von dpkg auf der Shell, die von der Conffile-Eingabeaufforderung gestartet wird, um die Situation zu analysieren, gesetzt. Enthält den Pfad zu der neuen Conffile.
DPKG_RUNNING_VERSION
Wird von dpkg für die Betreuer-Skript-Umgebung auf die Version der aktuell laufenden Instanz von dpkg gesetzt.
DPKG_MAINTSCRIPT_PACKAGE
Wird von dpkg für die Betreuer-Skript-Umgebung auf den in Arbeit befindlichen Paketnamen gesetzt.
DPKG_MAINTSCRIPT_ARCH
Wird von dpkg für die Betreuer-Skript-Umgebung auf die Architektur gesetzt, für die das Paket gebaut wurde.
DPKG_MAINTSCRIPT_NAME
Wird von dpkg für die Betreuer-Skript-Umgebung auf den Namen des laufenden Skripts (preinst, postinst, prerm, postrm) gesetzt.

BEISPIELE

Um Pakete mit Bezug zum vi(1)-Editor aufzulisten:

     dpkg -l '*vi*'

Um die Einträge von zwei Paketen in /var/lib/dpkg/available zu sehen:

     dpkg --print-avail elvis vim | less

Wenn Sie die Liste der Pakete selbst durchsuchen wollen:

     less /var/lib/dpkg/available

Um ein installiertes Elvis-Paket zu entfernen:

     dpkg -r elvis

Um ein Paket zu installieren, müssen Sie es erst in einem Archiv oder auf einer CD-ROM finden. Die »available«-Datei zeigt, dass das vim-Paket im Bereich »editors« ist:

     cd /cdrom/pool/main/v/vim
     dpkg -i vim_4.5-3.deb

Um eine lokale Kopie der Paketauswahl-Zustände zu erstellen:

     dpkg --get-selections >meine_auswahl

Sie können diese Datei zu einem anderen Computer bringen und sie dort mit folgenden Befehlen installieren:

     dpkg --clear-selections
     dpkg --set-selections <meine_auswahl

Beachten Sie, dass dies nichts wirklich installiert oder entfernt, sondern lediglich den Auswahlzustand der angeforderten Pakete setzt. Sie werden eine andere Anwendung benötigen, um die angeforderten Pakete tatsächlich herunterzuladen und zu installieren. Führen Sie beispielsweise apt-get dselect-upgrade aus.

Gewöhnlich werden Sie feststellen, dass dselect(1) eine bequemere Art ist, den Paketauswahlzustand zu ändern.

ZUSÄTZLICHE FUNKTIONALITÄT

Zusätzliche Funktionalität kann durch die Installation jedes der folgenden Pakete erhalten werden: apt, aptitude und debsums.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2010 von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de> und 2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> angefertigt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 2 oder neuer fÃŒr die Kopierbedingungen. Es gibt KEINE HAFTUNG.

SIEHE AUCH

aptitude(1), apt(1), dselect(1), dpkg-deb(1), dpkg-query(1), deb(5), deb-control(5), dpkg.cfg(5) und dpkg-reconfigure(8).

FEHLER

--no-act gibt gewöhnlich weniger Informationen als hilfreich sein könnten.

AUTOREN

Lesen Sie /usr/share/doc/dpkg/THANKS für die Liste der Leute, die zu dpkg beigetragen haben.