fcntl

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Version: 27. Januar 1996 (fedora - 25/11/07)

Section: 2 (Appels système)

BEZEICHNUNG

fcntl - File-Descriptor Handling

SYNOPSIS

 #include <unistd.h>
 #include <fcntl.h>
 
 int fcntl(int fd, int cmd);
 int fcntl(int fd, int cmd, long arg);
 

DESCRIPTION

fcntl führt eine von vielen unterschiedlichen Operationen auf dem File-Deskriptor fd aus. Die jeweilige Operation wird durch den Parameter cmd angegeben:
F_DUPFD
Kopiert fd in arg, fd wird vorher geschlossen, wenn es nötig ist

Die gleiche Funktionalität kann einfacher mit der Routine dup2(2) erhalten werden.

Die alten und neuen Deskriptoren können ausgetauscht werden. Sie verwenden beide die gleichen Locks, Positionszeiger und Flags. Wenn beispielsweise die Dateiposition des einen Deskriptors mit lseek geändert wird, dann ist sie gleichzeitig auch beim anderen Deskriptor geändert.

Die beiden Deskriptoren teilen sich jedoch nicht das close-on-exec Flag.

Bei Erfolg wird der neue Deskriptor zurückgegeben.

F_GETFD
Liest das close-on-exec Flag. Wenn das low-order-Bit 0 ist, dann bleibt die Datei bei einem exec geöffnet, ansonsten wird sie geschlossen.
F_SETFD
Setzt das close-on-exec Flag auf den Wert, der durch arg angegeben wurde. (Nur das LSB (Least Significant Bit) wird benutzt.)
F_GETFL
Liest die Flags des Deskriptors. (Alle Flags, die mit open(2) gesetzt werden können, werden zurückgegeben.)
F_SETFL
Setzt die Flags des Deskriptors auf die in arg angegebenen Werte. Nur O_APPEND und O_NONBLOCK können gesetzt werden.

Diese Flags werden von allen Kopien eines File-Deskriptors geteilt, die mit dup(2) o.ä. erzeugt wurden.

Die einzelnen Flags und deren Bedeutung sind in open(2). beschrieben.

F_GETLK, F_SETLK und F_SETLKW
Behandelt ausschließliche Locks (discretionary file locks).
F_GETOWN
Gibt die Prozess-ID (oder Prozessgruppe) vom Besitzer eines Sockets zurück.

Prozessgruppen werden als negative Werte zurückgegeben.

F_SETOWN
Setzt die Prozess-ID oder Prozessgruppe für den Socket.

Bei diesen Befehlen sind Besitz gleichbedeutend mit dem Empfang von SIGIO oder SIGURG Signalen.

Prozessgruppen werden als negative Werte angegeben..

RÜCKGABEWERTE

Die Rückgabewerte sind abhängig von der ausgeführten Operation:
F_DUPFD
Der neue File-Deskriptor.
F_GETFD
Der Inhalt des Flags.
F_GETFL
Der Inhalt der Flags.
F_GETOWN
Der Besetzer des Deskriptors.

Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno entsprechend gesetzt.

FEHLER

EBADF
fd ist kein geöffneter File-Deskriptor.
EINVAL
Bei F_DUPFD: arg ist negativ oder größer als der maximal erlaubte Wert.
EMFILE
Bei F_DUPFD: Der Prozess hat bereits das Maximum an File-Deskriptoren geöffnet.

BEMERKUNGEN

Die Fehler, die von dup2(2) zurückgegeben werden, sind anders als die von F_DUPFD.

ABGESTIMMT MIT

SVID, AT&T, POSIX, X/OPEN, BSD 4.3.

AUTOREN

Drew Eckhardt, Michael Haardt, Ian Jackson und Martin Schulze. Ins Deutsche übersetzt von Martin Schulze (joey@infodrom.north.de).

SIEHE AUCH

open(2), dup2(2), F_DUPFD(2), F_GETFD(2), F_GETFL(2), F_GETLK(2), socket(2).