fstab

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Version: 15. Juni 1999 (openSuse - 09/10/07)

Section: 5 (Format de fichier)

BEZEICHNUNG

fstab - statische Informationen über Dateisysteme

ÜBERSICHT

#include <fstab.h>

BESCHREIBUNG

Die Datei fstab enthält Informationen über die verschiedenen Dateisysteme. Programme greifen nur lesend, nicht schreibend darauf zu. Es obliegt dem Systemadministrator, diese Datei zu erstellen und zu pflegen. Jedes Dateisystem wird durch eine separate Zeile in fstab repräsentiert; innerhalb einer Zeile werden die Felder durch Tabs oder Leerzeichen getrennt. Zeilen die mit '#' beginnen sind Kommentare. Die Reihenfolge der Zeilen in fstab ist wichtig, da fsck(8), mount(8) und umount(8) diese Datei sequentiell abarbeiten.

Das erste Feld, (fs_spec), beschreibt das zu mountende blockorientierte Gerät oder das entfernte Dateisystem.

Zum üblichen Mounten enthält dies für das zu mountende Gerät (einen Link auf) ein blockorientiertes Gerät (wie es von mknod(8) erzeugt wird), wie `/dev/cdrom' oder `/dev/sdb7'. Für NFS-Dateisysteme wird <host>:<dir>, z.B. `knuth.aeb.nl:/' verwendet. Für procfs sollte `proc' eingetragen werden.

Anstatt das Gerät explizit anzugeben, kann man das zu mountende (ext2- oder xfs-) Dateisystem durch die UUID oder die Datenträgerbezeichnung (volume label) angeben (siehe e2label(8) oder xfs_admin(8)). Es wird dann LABEL=<label> oder UUID=<uuid> verwendet, z.B. `LABEL=Boot' oder `UUID=3e6be9de-8139-11d1-9106-a43f08d823a6'. Dies macht das System robuster: das Hinzufügen oder Entfernen einer SCSI-Platte ändert den Gerätenamen, aber nicht die Bezeichnung des Dateisystems.

Das zweite Feld, (fs_file), gibt den Mountpunkt für das Dateisystem an. Bei Swap-Partitionen sollte hier `none' stehen. Wenn der Name des Mountpunkts Leerzeichen enthält, können diese mit `\040' angegeben werden.

Das dritte Feld, (fs_vfstype), beschreibt den Typ des Dateisystems. Linux unterstützt viele verschiedene Typen von Dateisystemen, z.B. adfs, affs, autofs, coda, coherent, cramfs, devpts, efs, ext2, ext3, hfs, hpfs, iso9660, jfs, minix, msdos, ncpfs, nfs, ntfs, proc, qnx4, reiserfs, romfs, smbfs, sysv, tmpfs, udf, ufs, umsdos, vfat, xenix, xfs und möglicherweise andere. Für weitere Details wird auf mount(8) verwiesen. Die durch den aktuell laufenden Kernel unterstützten Dateisysteme sind in /proc/filesystems aufgeführt. Ein Eintrag swap kennzeichnet eine Swap-Datei oder -Partition, näheres dazu ist in swapon(8) zu finden. Wenn ignore angegeben ist, wird die Zeile ignoriert. Dies ist nützlich, wenn unbenutzte Partitionen angezeigt werden sollen.

Das vierte Feld, (fs_mntops), beschreibt die zum Dateisystem gehörenden Mountoptionen.

Es ist eine durch Kommata getrennte Liste von Optionen. Sie enthält zumindest die Art des Mountens (auto, noauto, ...) und eventuell zusätzliche dateisystemspezifische Optionen. Optionen für nicht-nfs-Dateisysteme sind in mount(8) dokumentiert. nfs-spezifische Optionen sind nachzulesen in nfs(5). Für alle Dateisysteme können die Optionen `noauto' (nicht mounten bei "mount -a", z.B. während des Bootens), `user' (erlaubt Nutzern das Mounten), `owner' (erlaubt dem Besitzer des Geräts das Mounten) und `_netdev' (Gerät erfordert ein verfügbares Netzwerk) verwendet werden. Die Optionen `owner' und `_netdev' sind Linux-spezifisch. Weitere Details sind in mount(8) zu finden.

Das fünfte Feld, (fs_freq), wird von dump(8) benutzt, um zu entscheiden, welche Dateisysteme gedumpt werden müssen. Ist das fünfte Feld nicht vorhanden, wird für diesen Wert Null angenommen und dump geht davon aus, dass das Dateisystem nicht gedumpt werden muss.

Das sechste Feld, (fs_passno), wird von fsck(8) benutzt, um die Reihenfolge, in der die Dateisysteme während eines Neustarts geprüft werden, festzulegen. Das root-Dateisystem sollte mit einem fs_passno-Wert von 1 versehen sein, andere Dateisysteme mit einem fs_passno-Wert von 2. Dateisysteme innerhalb eines Laufwerks werden sequentiell geprüft, Dateisysteme auf verschiedenen Laufwerken jedoch gleichzeitig, um parallel arbeitende Hardware auszunutzen. Ist das sechste Feld nicht vorhanden oder Null, wird Null verwendet und fsck geht davon aus, dass das Dateisystem keiner Prüfung bedarf.

Die korrekte Methode, um Einträge aus fstab zu lesen, ist, die Routinen von getmntent(3) zu benutzen.

DATEIEN

/etc/fstab

SIEHE AUCH

getmntent(3), mount(8), swapon(8), fs(5), nfs(5)

GESCHICHTE

Der Urahn des fstab-Dateiformats erschien in 4.0BSD.